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Brave 1.0: Der Browser für ein besseres Internet

Brave 1.0: Der Browser für ein besseres Internet

Brave 1.0: Der Browser für ein besseres Internet

Vor vier Jahren begann die Entwicklung des Brave-Browsers, nun wurde die Version 1.0 fertiggestellt. Durch den Brave-Browser sollen die Internetnutzer wieder die Herren über ihre eigenen Daten werden. Dieser Browser schützt vor Trackern, blockt unerwünschte Werbung, bezahlt einem mit der eigenen Kryptowährung BAT für das Anschauen von Werbung und soll außerdem noch schnell sein.

Was ist Brave?

Brave gehört zu der jüngeren Generation von Browsern. Das Startup rund um den Mozilla-Mitbegründer und JavaScript-Entwickler Brendan Eich veröffentlichte die erste Version des Webbrowsers im Jahre 2016.

Seit dem 13. November 2019 ist die Version 1.0 erhältlich. Bei der Entwicklung des Brave-Browsers ging es darum, die Daten seiner Nutzer zu schützen.

Ein AdBlocker ist gleich integriert und blockt schon, ohne dass der neue Nutzer irgendetwas einstellen muss, so gut wie jede Werbung und Skripte. Cookies von Drittanbietern werden ebenfalls standardmäßig geblockt. Ein vorteilhafter Nebeneffekt: Seiten laden sich aufgrund all der geblockten Banner und anderer Werbung schneller.

Die Kryptowährung BAT

Indem Nutzer „Brave Rewards“ aktivieren, werden sie mit der Kryptowährung Basic Attention Token bezahlt, kurz BAT. Durch die Aktivierung lassen Nutzer private Werbung zu, die regelmäßig im Browser aufpoppt. Sie erscheint separat vom sonstigen Browserverhalten und ist nicht in die besuchten Webseiten integriert.

Stattdessen handelt es sich um ein unscheinbares, graues Kästchen am rechten unteren Rand des Browsers, das lediglich etwas Text enthält. Sobald die Werbung nur im Browser erscheint, erhält der Nutzer Anspruch auf eine geringe Menge BAT, die regelmäßig im Monat ausgeschüttet werden. Diese Tokens kann der Nutzer verwenden, um sie in Form eines Trinkgeldes an Webseiten und Content-Creatorn zu verschenken, die er mag.

Die BAT-Tokens werden in einer im Browser integrierten Wallet hinterlegt. Der Token basiert auf der Ethereum-Blockchain. Damit ein Webseitenbetreiber BAT-Tokens erhalten kann, muss er sich bei Brave registrieren. Bisher haben sich mehr als 10.000 Webseitenbetreiber angemeldet. Darunter auch Wikipedia, Twitter und viele Videobetreiber auf Youtube.

Nutzer können die BAT-Tokens manuell als Trinkgeld geben oder das System verteilt sie automatisch, basierend darauf, wie viel Zeit man auf der jeweiligen Webseite verbracht hatte.

Schutz der Privatsphäre

Die Daten der Nutzer sind in Gefahr, so jedenfalls Bendan Eich. Jeder Schritt, jeder Mausklick der Internetnutzer wird überwacht und die daraus gewonnen Daten in externen Datenbanken gesammelt. All das, ohne die Erlaubnis der Nutzer. Privatsphäre ist dem Brave-Browser eine Herzensangelegenheit. Gleichzeitig haben die Entwickler erkannt, dass ohne Werbung dem Internet die wichtigste Finanzierungsmöglichkeit wegbricht. Daher erlaubt der Brave-Browser noch immer Werbung, sollte sie nicht schädlich für den Nutzer sein oder die Browsererfahrung verschlechtern.

Datenbanken über das Nutzerverhalten werden vom Browser angelegt, bleiben jedoch im individuellen Browser des Nutzers. Sie verlassen den Browser, den PC oder das Smartphone nicht und gelangen somit nicht in die Hände der Werbetreibenden. Welche Anzeige anhand von Nutzerdaten im Browser angezeigt wird, wird im Browser selbst entschieden. Somit wird den Werbetreibenden ihr Targeting-Geschäft erlaubt, ohne die Privatsphäre der Nutzer zu verletzen. Wer möchte, der kann mit dem Brave-Browser auch rigoros jedwede Werbung blocken.

Sicheres und schnelles Surfen

Standardmäßig blockt Brave Autoplay von Videoinhalten, blockiert Cookies, schiebt der Malware einen Riegel zu, verhindert Popups und macht das Browsen ein Stück angenehmer. HTTP-Zugriffe werden automatisch zu HTTPS-Verbindungen umgeleitet. Aufgrund der geblockten Inhalte und Skripte versprechen die Entwickler, dass der Brave-Browser doppelt so schnell auf dem Desktop sein soll und zwei bis achtmal so schnell bei mobilen Geräten. Die Architektur des Browsers basiert auf Chromium für Windows, macOS, Linux und Android.

Bei iOS stellt jedoch Safaris Webkit den Unterbau, so wie es die Richtlinien von Apple vorschreiben. Wer zuvor Chrome nutzte, wird sich mit dem Brave-Browser schnell zurechtfinden. Das Interface ähnelt dem Chrome-Browser beinahe eins-zu-eins. Es lassen sich sogar Chrome-Extensions installieren, jedoch sind nicht alle kompatibel. Einige laufen noch nicht auf Brave.

Mangelnde Synchronisierung

Auch wenn mittlerweile die Version 1.0 zur Verfügung steht, sind noch nicht alle Funktionen ausgereift. So ist es Nutzers mit verschiedenen Geräten nicht möglich, ihre Wallet zu synchronisieren.

Nutzer können die BAT, welche sie in der Wallet des Desktop-Browsers verwahren, nicht auf ihrem Smartphone verwenden. Die Synchronisation verschiedener Geräte ist etwas, woran das Team noch arbeiten will.

Nutzerzahlen noch vergleichsweise gering

Mittlerweile umfasst das Team um den Brave-Browser über 100 Mitarbeiter, welche in den Jobs der Zukunft arbeiten.

Für Brendan Eich und seine Mitarbeiter scheint der junge Browser ein Erfolg zu sein. Die Nutzerzahlen jedoch sind im Vergleich zur Konkurrenz bescheiden. Laut eigenen Angaben verwenden rund 8,7 Millionen Menschen Brave. Dem gegenüber stehen gut eine Milliarde Chrome-Nutzer und etwa 250 Millionen Firefox-Nutzer.

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