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Kriterien für die Auswahl des richtigen Webhosters

WordPress Entwickler und Webdesigner

Kriterien für die Auswahl des richtigen Webhosters

Gerade Anfänger machen bei der Auswahl des Webhosters oft essentielle Fehler. So ist bei der Auswahl des Webhosters oftmals lediglich die Größe des Webspace oder die Anzahl der Postfächer einziges Maß der Dinge.

Dieses Auswahlkriterium ist jedoch völlig falsch und überholt, denn es kommt auf andere, wesentlich wichtigere Dinge an.

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Verfügbarkeit des Webspace

Bei der Auswahl des Anbieters sollte die Verfügbarkeit eine wichtige Rolle spielen. Denn hier gibt der Webhoster die garantierte Erreichbarkeit deiner Webseite an.

Leider zeigen nicht alle Anbieter die garantierte Verfügbarkeit direkt an, sondern es muss nachgefragt werden oder in den Service Level Agreements (SLA) nachgelesen werden.

Im Optimalfall sollte die zugesicherte Verfügbarkeit nicht unter 99% liegen.

Was bedeutet diese Verfügbarkeit konkret:

  • 90% bedeuten, dass dein Webspace pro Jahr maximal 36,5 Tage down ist.
  • 95% bedeuten, dass dein Webspace pro Jahr maximal 18,25 Tage down ist.
  • 99% bedeuten, dass dein Webspace pro Jahr maximal 3,65 Tage down ist.
  • 99,9% bedeuten, dass dein Webspace pro Jahr maximal 8,76 Stunden down ist.
  • 99,95% bedeuten, dass dein Webspace pro Jahr maximal 4,38 Stunden down ist.
  • 99,99% bedeuten, dass dein Webspace pro Jahr maximal 52,56 Minuten down ist.

Performance / Kunden pro Server

Gerade bei sehr günstigen Angeboten ist davon auszugehen, dass du dir den Server mit vielen weiteren Kunden teilst. Dabei teilst du dir nicht nur den Speicher, sondern auch die Hardware und damit die Leistung des Servers.

Achte immer auch darauf, wie viele Kunden pro Server oder CPU-Kern ebenfalls auf dem Webspace laufen.

Je größer deine Webseite, um so wichtiger ist hier die Performance. Achte daher auch auf diese Angaben oder auf vergleichbare Werte. Viele Hoster garantieren auch entsprechende Leistungen. So kann die Performance z.B. in einer Ran-Garantie oder einer möglichen Script-Laufzeit ausgedrückt sein.

Falls du dir unsicher bist, sollte ein guter Hoster dich bezüglich der notwendigen Performance zu deinem Projekt / deiner Webseite beraten können.

Software-Versionen: PHP, MySQL, MariaDB & Co.

Für eine schnelle und vor allem zuverlässige Webseite ist aktuelle Software genau so wichtig, wie die Performance des Webspace. Für dynamische Inhalte, wie z.B. WordPress oder andere Content-Management-Systeme sind Scriptsprachen wie PHP und Datenbanken wie MySQL oder MariaDB notwendig.

Achte daher genau auf die verfügbare Software. Mittlerweile sollten z.B. alle guten Webhoster PHP 5.6 und 7.x zur Verfügung stellen.

Zugang zum Webspace: FTP, SFTP und SSH

Meiner Meinung nach sind unverschlüsselte FTP Zugänge nicht mehr zeitgemäß. Du solltest daher bei der Auswahl des Webhosters Wert auf die Verfügbarkeit von FTPS oder SFTP legen. FTPS ist eine normale FTP Verbindung, welche via SSL geschützt wird.

Bei SSH handelt es sich um eine FTP Alternative, welche via Secure Shell funktioniert und ebenfalls verschlüsselt ist.

Falls du dich mit der Linux-Konsole auskennst, solltest du ebenfalls auf die Verfügbarkeit von SSH Zugängen achten. Wenn dir SSH nichts sagt, kannst du diesen Zugang zunächst einmal ignorieren. Möglicherweise wird der Zugang jedoch für deinen Webdesigner oder andere Dienstleister interessant.

SSL & Let’s Encrypt

Jeder gute Webhoster sollte dir optional kostenpflichtige SSL-Zertifikate anbieten können. Besser für deine Projekte / Webseiten wären jedoch die kostenlosen Let’s Encrypt Zertifikate. Leider gibt es bislang noch nicht all zu viele Webhoster, die Let’s Encrypt unterstützen.

Grundsätzlich sollten jedoch SSL-Zertifikate optional verfügbar sein, ggf. auch kostenpflichtig, damit du deine Webseite absichern kannst.

Webhosting auf SSD-Festplatten

Ein ordentlicher Performance-Boost für deine Webseite kann sich durch das Webhosting auf Servern mit SSD-Festplatten ergeben. Viele Webhoster werben speziell mit diesem Feature. Einige sehen es mittlerweile jedoch als selbstverständlich an, alle Server oder zumindest Datenbanken auf SSD-Platten zu lagern.

Falls dein Hoster hier keine Angaben macht, sollte der Support kontaktiert werden. Hier kann man dir genau sagen, ob SSD’s im Einsatz sind oder nicht.

Webspace und weitere Kriterien

Neben den oben genannten Kriterien sind natürlich auch die Größe des Webspace, E-Mails, Inklusivdomains und viele weitere Leistungen wichtig und ausschlaggebend für die richtige Wahl eines Webhosters.

Du solltest diese, sowie auch alle weiteren Kriterien, immer entsprechend deinen Projektanforderungen abgleichen und danach den richtigen Anbieter wählen.

Tipp: Wechseln lohnt sich! Nur weil ein Anbieter einmal gut war bzw. technisch gute Angebote hatte, heißt es nicht, dass dies dauerhaft so bleibt. Es lohnt sich mindestens einmal pro Jahr Angebote zu vergleichen und ggf. zu wechseln.

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Veröffentlicht von Pascal Bajorat

Pascal Bajorat ist Mediengestalter und arbeitet als Webdesigner / Webentwickler, Autor und Trainer in Berlin. In den vergangenen Jahren hat er sich vor allem auf das CMS WordPress und die Entwicklung von hochwertigen Webseiten und Sonderlösungen spezialisiert. Er hat den Webdesign-Podcast.de 2010 gegründet.

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